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Anekdoten und Anekdötchen um Schach und Spieler

Burletzki

Der gefürchtete Kaffeehausspieler Burletzki machte im Jahre 1908 mit dem süddeutschen Meister Köhnlein einen Wettkampf auf sechs Gewinnpartien aus. Er ging mit starkem Selbstvertrauen und Ichgefühl (das "ch" sprach er mit hartem Gaumenlaut aus) in den Kampf, aber die erste Partie gewann Köhnlein. Burletzki:
"Ich habe einen dummen Fehler gemacht."
Die zweite Partie gewann Köhnlein. Burletzki: "Alle Partien kann man nicht gewinnen." Die dritte Partie gewann Köhnlein. Burletzki: "Ich bin heute nicht in guter Form."
Die vierte Partie gewann Köhnlein. Burletzki: "Er spielt nicht schlecht." Die fünfte Partie gewann Köhnlein. Burletzki: "Ich habe ihm unterschätzt."
Die sechste Partie gewann Köhnlein.
Burletzki: "Ich glaube, er ist mir ebbenbürtig."

 

Ein Schachspieler bekam den Preis für die beste Partie des Turniers und gab ein Telegramm nach Hause auf, in dem er stolz verkündete, er habe den Schönheitspreis gewonnen. Das Mädchen am Schalter betrachtete ihn leicht erstaunt und meinte, als er gegangen war zu ihrer Kollegin: "Da möchte ich wissen, wie erst die anderen ausgesehen haben!"

 

Ein bekannter Großmeister trifft am Kuppenheimer Bahnhof ein und wird sogleich von Journalisten umringt; einer stellt die Frage: „Werden Sie während Ihres Aufenthalts auch Vergnügungslokale besuchen?" Verblüfft fragt der Großmeister zurück: „Gibt es denn in Kuppenheim Vergnügungslokale?"
Am nächsten Tag steht in großen Lettern in der Lokalzeitung: Erste Frage des Großmeisters nach seinem Eintreffen: „Gibt es in Kuppenheim Vergnügungslokale?"

Richard Reti

Der tschechische Großmeister Richard Reti gab im Jahr 1925 eine Rekordvorstellung im Blindsimultanspiel. Er kämpfte gleichzeitig an 29 Brettern. Als Reti nach Beendigung der Partien wegging, ließ er seine Aktentasche liegen. «Danke!», rief der Großmeister, als man ihm die Tasche zurückgab.
«Was habe ich doch für ein schlechtes Gedächtnis!»

Paul Krüger

Der Hamburger Meister Paul Krüger (1871-1939) nahm in den zwanziger Jahren gerne an kleinen Lokalturnieren teil. Einmal wurde er während eines solchen Turniers von einem Reporter des Kreisblattes interviewt. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass der Schreiber des Blattes keine Ahnung vom Schach hatte – diese Gelegenheit ließ Krüger sich nicht entgehen, ihn kräftig zu veräppeln. Am nächsten Tag lasen die erstaunten Kreisblatt-Abonnenten: «Die spannendste Partie der gestrigen Runde wurde zwischen dem Hamburger Meister Krüger und unserem Spitzenspieler M. ausgetragen. M. eröffnete als Anziehender diesmal mit den schwarzen Steinen. Der Gast parierte mit der gefürchteten Königstigervariante des Damenspiels und es gelang ihm, den König frühzeitig ins Spiel zu bringen. In einer Serie kraftvoller Züge griff der weiße König die schwarze Dame an, jagte sie über das Schachbrett und lockte sie schließlich in eine tödliche Falle!»

 Helmut Wieteck

 "Die gegen mich gewinnen, haben mein Spiel nicht verstanden."

 

 "Bei einem Schnellschachturnier mit 15 Minuten Bedenkzeit hatte ich in Runde 1 schwarz. Mein Gegner mit den weißen Steinen zog d4.
Nach 15 Minuten hieß es 0-1 für Schwarz. Grund: Weiß hatte vergessen, auf die Uhr zu drücken und verlor durch Zeitüberschreitung im 1. Zug!!! Rekord!!!
Ich wurde von meinem Gegner sogar gefragt, ob mir was fehlt bzw. ob mir was weh tut. Das ist wahrscheinlich die kürzeste und außergewöhnlichste Schnellschachtunierpartie, die es auf der Welt jemals gegeben hat!!!"

 Alexander Alexandrowitsch Aljechin

Beim traditionellen Turnier in Hastings gewann der junge Engländer Parker durch eine Reihe brillanter Kombinationen und gewagter Figurenopfer eine Partie, die man allgemein bereits verloren geglaubt hatte. Nach seinem Sieg wurde Parker von allen Seiten beglückwünscht. Nur Weltmeister Aljechin runzelte missbilligend die Stirn. «Eines muss ich Ihnen sagen, mein junger Freund», meinte er in vorwurfsvollem Ton, «wenn Sie richtig gespielt hätten, dann hätten Sie diese Partie niemals gewonnen!» 

 
Dr. Robert Hübner

Bei der Schach-WM 1993 kam es zwischen dem deutschen GM Robert Hübner und seinem Gegner zu folgendem Dialog:
Gegner: «Remis?»
Hübner: «Zu früh!»
Ein paar Züge später:
Gegner: «Jetzt Remis?»
Hübner: «Zu spät!» 

 

Ein Großmeister wurde einmal gefragt: "Was meinen Sie, wieviel Zeit sollte man investieren, um gut Schach spielen zu lernen?" - "Das hängt von bestimmten Fähigkeiten ab wie Bescheidenheit, Willensstärke, Talent, ..." - "Und wenn ich diese Fähigkeiten nicht habe?" - "Dann reichen fünf Minuten!"

Alexander Alexandrowitsch Aljechin 

Als der damalige Weltmeister Aljechin bei einem Spaziergang in Paris ein kleines Café betrat, um dort eine Erfrischung einzunehmen, bemerkte er, daß im selben Raum Schach gespielt wurde.
Nach einer Weile wurde er von einem Herrn gebeten, mit ihm doch eine Partie Schach zu spielen.
Der Weltmeister willigte ein, die Gegner setzten sich daraufhin an einem Tisch und stellten die Figuren auf.
“Ich gebe Ihnen einen Turm vor”, sagte der Weltmeister.
Leicht entrüstet erwiderte sein Kontrahent: “Aber wieso denn? Sie kennen mich doch überhaupt nicht.”
“Eben deswegen!” antwortet Aljechin. 

Schach ist nicht Fußball 

Der Wunsch von Bürgermeister Karsten Mußler ist unerfüllt geblieben. "Ich hoffe, dass das Turnier hier in Kuppenheim so endet, wie wir das im Fußball gewohnt sind: Deutschland vor Holland!", scherzte das sportlich bewanderte Stadtoberhaupt vor dem Zwölf- Stunden- Blitzturnier der Rochade. 

Nach 53 Runden sah die Reihenfolge aber so aus, wie sie 1988 bei der EM in Deutschland lautete und wohl auch bei der nächsten EM der Kicker in Portugal droht: Die Niederländer düpieren die Deutschen. Beim 16. Sparkassen-Cup setzte sich nach 53 Runden Loek van Wely mit 50,5 Punkten vor Klaus Bischoff (48) durch - so knapp wird’s wohl im Vorrundenspiel der deutschen Rumpelfußballer gegen die "Oranjes" nicht ... 

Jan. 2023 - letzte Bearbeitung 15.01.2023